Avionik - hoch in die Luft
Der Begriff Avionik entstammt der Luft- und Raumfahrttechnik und bezeichnet die elektronischen Geräte und Systeme an Bord einer Flugmaschine. Avionik setzt sich aus dem lateinischen Wort „avis“ (der Vogel) und dem Begriff „Elektronik“ zusammen.
Die Avionik umfasst Navigationssysteme wie Funkpeilung und GPS, Radar- und Wetterradarsysteme, sämtliche elektronischen Flugüberwachungsgeräte, sowie Flugkontroll- und Managementsysteme wie Autopiloten oder Antikollisionssysteme (TCAS/ACAS), welche die Besatzungen warnen, wenn sich zwei Luftfahrzeuge auf Kollisionskurs befinden. Ein weiteres wichtiges System bei größeren Flugzeugen stellt der Flugdatenschreiber, die sogenannte Black-Box, dar, welcher sämtliche Daten der elektronischen Systeme, sowie die Flugparameter, den Funkverkehr und die Gespräche der Piloten speichert und nach einem Absturz oft wichtige Erkenntnisse über die Absturzursache liefert.
Eine weitere Kategorie stellen die Kommunikationssysteme eines Luftfahrzeugs dar, welche sich in interne und externe Kommunikationssysteme unterteilen. Die internen Kommunikationssysteme, sogenannte Interkommunikationssysteme, umfassen beispielsweise Geräte, mit denen die Kabinencrew einer Verkehrsmaschine die Möglichkeit hat, mit der Besatzung im Cockpit in Kontakt zu treten. Sie umfassen aber auch Systeme zur Verständigung der Piloten oder der Fluggäste untereinander, wenn der Lärmpegel eine übliche Verständigung nicht zulässt, so beispielsweise im Hubschrauber. Als externes Kommunikationssystem kommt bei nahezu allen größeren Fluggeräten vorwiegend Sprechfunk, der sogenannte Flugfunk, zum Einsatz, welcher die Kommunikation zwischen der Besatzung von Fluggeräten untereinander, sowie zwischen der Besatzung und dem Bodenpersonal ermöglicht.
In Verkehrsflugzeugen findet die Avionik, auch in Form von komplexen System, seit langem Anwendung. Heute werden eine Vielzahl von Funktionen moderner Transport- und Passagierflugzeuge ausschließlich elektronisch gesteuert und überwacht. Moderne Flugmaschinen verfügen so über sehr komplexe Computer- und Steuerungssysteme, welche untereinander wiederum über ein Bussystem vernetzt sind. Diese übernehmen die Steuerung sämtlicher beweglicher Teile, wie beispielsweise Landeklappen und Fahrwerk, sowie die Steuerung der Triebwerke und stellen gleichzeitig die grafische Darstellung sämtlicher Daten auf Bildschirmen oder Anzeigen im Cockpit sicher.
Im Zuge der technischen Weiterentwicklung hat die Avionik auch Einzug in Privatmaschinen, motorgetriebene Sportflugzeuge und sogar Segelflugzeuge gehalten. Für motorgetriebene Sportmaschinen sind beispielsweise elektronische Systeme zur Überwachung und grafischen Darstellung der Motordaten, wie Drehzahl, Öltemperatur und Öldruck erhältlich, welche die Piloten entlasten und durch integrierte Alarmfunktionen für mehr Sicherheit sorgen.